Was ist ein Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)?
Menschen mit Behinderungen (auch seelischen Erkrankungen) stehen unter dem Schutz der UN-Menschenrechtskonvention. Nur wenn einstellungs- und umweltbedingte Barrieren sowie krankheitsbedingte Einschränkungen abgebaut werden, ist eine umfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich. Daher besteht die Aufgabe der SPZ in der Stärkung der individuellen Ressourcen sowie dem Abbau von Barrieren im sozialen Umfeld.
Ziele des SPZ:
- Individuelle Begleitung
- Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Inklusion)
- Unterstützung auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung,
- sinnvoll erlebte Tagesstruktur/Beschäftigung,
- Entwicklung stabiler Perspektiven außerhalb von psychiatrischen Kliniken,
- träger- und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit in einem gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV)
Kernaufgaben der SPZ-Arbeit:
- Beratung und Begleitung von psychisch erkrankten Menschen unter Einbeziehung ihres sozialen Umfelds
- niedrigschwellige Kontaktangebote und Treffpunkte in einem geschützten Rahmen
- Netzwerk- und Sozialraumarbeit, um individuelle Ressourcen im Umfeld zu erschließen und inklusive Sozialräume zu entwickeln
- Peer-Support als Beratung und Unterstützung durch Menschen mit eigener Psychiatrie-Erfahrung.
Prinzipien und Grundsätze der SPZ-Arbeit:
- Recovery: Förderung des Gesundheitspotentials jedes Menschen unter Einbeziehung von Peer-Support
- Empowerment: Stärkung von Fähigkeiten und Ressourcen, um Eigenaktivitäten (wieder) zu entdecken und durch Unterstützung auf Augenhöhe die Hilfe zur Selbsthilfe anzuregen (Nutzerrat, Psychose-Seminar, Trialog...)
- Niedrigschwelligkeit/Barrierefreiheit: Die Angebote des SPZ sollen sowohl im persönlichen Kontakt als auch über digitale Medien für alle Zielgruppen leicht erreichbar und verfügbar sein
Spezielle Zielgruppen:
Spezielle Zielgruppen benötigen Angebote, die auf ihre besonderen Bedarfe eingehen, - die SPZ halten diese vor und entwickeln sie beständig weiter.
Dazu zählen unter anderem Hilfen für
- chronisch erkrankte Menschen
- besonders schwer erreichbare Menschen
- Menschen mit einer Suchterkrankung
- Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte
- Angehörige
- Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Jugendliche und junge Erwachsene in schweren Krisen