Schaffrath Stiftung unterstützt den Reha-Verein
Material für Kinder psychisch kranker Eltern anschaffen und mit ihnen Ausflüge unternehmen – die Spende über 2.000 Euro hilft dabei.
Ralf Jüngermann, Schaffrath-Stiftung:
Rund 1 Prozent der Deutschen haben eine chronisch psychische Erkrankung wie beispielsweise Schizophrenie oder eine Psychose. „Diese Menschen sind soziale Wesen wie du und ich. Sie sind in manchen Punkten beeinträchtigt, können, wollen und sollen aber ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen“, sagt Dieter Schax, Vorstandsvorsitzender des Reha-Vereins. Dazu gehört es natürlich auch, Kinder zu bekommen. „Die düsteren Zeiten, in denen psychisch kranke Menschen weggesperrt wurden und sich möglichst nicht fortpflanzen sollten, haben wir Gott sei Dank lange hinter uns gelassen“, so Schax.
Unterstützung brauchen allerdings nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder. Sie haben Sorgen um ihre erkrankten Eltern, übernehmen oft mehr Aufgaben und Verantwortung als Gleichaltrige. Seit 13 Jahren gibt es daher beim Reha-Verein das Projekt „KipE“, Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern. Zugute kommt es in erster Linie den Kindern, es richtet sich jedoch auch an Eltern, andere Angehörige und Erzieher. Ansprechpartnerin ist Fenja Offermanns, die das Projekt beim Reha-Verein federführend betreut. „KipE“ unterstützt unter anderem dabei, die Kinder altersgerecht über die Situation ihrer Eltern aufzuklären. Doch die Arbeit geht meist über das Beratungsangebot und den Erstkontakt hinaus. Mittwochs treffen sich die Kinder in der „KiMM“-Gruppe (Kinder im Mittelpunkt MG). Fenja Offermanns: „Wir arbeiten selbstwertstärkend und ressourcenorientiert. Es ist für die Kinder psychisch kranker Eltern sehr erleichternd zu merken: Ich bin mit meiner Situation nicht alleine. Sie können sich mit Gleichaltrigen austauschen.“
Und sie können Spaß haben: zum Beispiel bei gemeinsamen Ausflügen. Diese allerdings kosten Geld, für das der Reha-Verein Spenden wie die der Schaffrath Stiftung braucht. Auch das Material, mit dem „KipE“ arbeitet, ist nur mit Hilfe von außen finanzierbar. Sehr bewährt hat sich zum Beispiel die Sorgenfresserpuppe. Das Stofftier hat ein Fach, in das die Kinder ihre auf Zetteln geschriebenen Sorgen ablegen können. Zur Arbeit von „KipE“ gehört zudem das Patenprojekt, bei dem an Ehrenamt interessierte Menschen mit den Familien in Kontakt gebracht werden. „Es kann zum Beispiel eine große Hilfe sein, mit den Kindern konzentriert Hausaufgaben zu machen oder sie ins Schwimmbad zu begleiten. Es gibt in anderen Familien selbstverständliche Aufgaben, die psychisch erkrankten Eltern oft sehr schwer fallen oder die sie nicht verlässlich erfüllen können“, sagt Fenja Offermanns. Die Nachfrage nach dem Angebot ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Rund 100 Neuanfragen pro Jahr erreichen den Reha-Verein. Frederic Schaffrath freute sich, beim Überreichen der Spende der Schaffrath Stiftung einen Einblick in die Arbeit von „KipE“ zu bekommen. „Diese Kinder systematisch zu unterstützen, ist eine wichtige und wertvolle Arbeit. Wir freuen uns sehr, zu Ihrer Arbeit etwas beitragen zu können.“
Die Schaffrath Stiftung für Soziales wurde im Jahr 2009 vom Mönchengladbacher Friedhelm Schaffrath, Inhaber der Schaffrath Gruppe, und seiner Frau Renate gegründet. Ziel der Stiftung ist es, ein Zeichen gegen die Benachteiligung der sozial Schwachen in der Gesellschaft zu setzen. Die Schaffrath Stiftung engagiert sich für Kinder- und Jugendprojekte, Altenheime und weitere soziale Einrichtungen an den Schaffrath Standorten Mönchengladbach, Düsseldorf und Krefeld.
Herausgeber Schaffrath Stiftung für Soziales
Vorstand Friedhelm und Renate Schaffrath
Kontakt Renate Schaffrath / Theodor-Heuss-Str. 99 / 41065 Mönchengladbach Telefon 02161-2421170
www.schaffrath-stiftung.de