Menschenwürde und Klimaschutz - Kathrin Henneberger im Gespräch

Am 03.02. ging Politik verstehbar vor der anstehenden Bundestagswahl in die zweite Runde: zu Gast war Kathrin Henneberger, die Kandidatin und derzeitige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen.
Wie wichtig ihr Klimaschutz ist, wurde schon bei ihrem Eintreffen sichtbar: sie kam als parlamentarische Beobachterin direkt von einem Termin im Hambacher Forst, wo gegen neue Rodungen von RWE protestiert wird. Klimaschutz bezeichnet sie auch als ihr ursprüngliches Motiv, den Weg in die Politik einzuschlagen: heute arbeitet sie z.B. im Bundestag in entsprechenden Ausschüssen mit. Ihr Anliegen ist es, hier und heute gemeinsame Maßnahmen zu treffen und in klimafreundliche Projekte zu investieren, um die derzeitigen (und absehbaren) bedrohlichen Entwicklungen beim Klima aufzuhalten. "Wenn wir das schaffen, haben wir die Welt gerettet!" appelliert sie.
Als ihre zweite Haupt-Triebfeder bezeichnet sie den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit. Bei Themen wie "Bürgergeld", "Migration", "Inklusion" und allgemeiner Gesundheitsvorsorge steht für sie die menschliche Würde im Vordergrund. Voraussetzungen schaffen, damit Menschen in Würde leben können: dazu gehören für sie zum einen bezahlbarer Wohnraum, faire Löhne und eine Erhöhung des Mindestlohns, aber auch ein angemessenes Bürgergeld für diejenigen, die nicht arbeiten können und - ganz zentral - eine verbesserte Unterstützung und Förderung von Kindern. Der Blick auf das Individuum ist ihr in allen Bereichen wichtig: den Menschen Raum zu geben, wo sie für sich selbst sprechen können und nicht ganze Gruppen (und Nationalitäten) von Anfang an auszugrenzen und zu stigmatisieren. Ganz zentral ist für sie die Frage: "Wie gehen wir mit Menschen um, die in Not sind?" Beim Thema "Inklusion" spricht sie sich klar für eine verbesserte Finanzierung der gesamten Infrastruktur aus.
Einen großen Anteil haben nach den Ereignissen der vergangenen Woche natürlich die Themen "Rechtsruck" und damit verbunden die viel beschworene "Brandmauer gegen Rechts". Diese sei definitiv gefallen und alle demokratischen Kräfte innerhalb der Gesellschaft müssten jetzt klarmachen, "dass das nicht geht" und die Brandmauer wieder aufbauen. "Die Brandmauer, das sind wir alle", so Henneberger.
Ursachen für eine verstärkte Orientierung nach Rechts gerade unter jungen Menschen sieht sie zum einen in vermehrten Gefühlen von Unsicherheit angesichts von Krisenherden und Kriegen in der Welt, andererseits aber auch in gezielten Deinformationskampagnen im Web.
Ihr Appell: "Lasst uns selbst zu Faktenchecker*innen werden!", neben kritischer Medienkompetenz aber auch ein Gefühl von Sicherheit und Zukunftsoptimismus vermitteln.
Kathrin Hennebergers Ausführungen werden häufig von spontanem Applaus unterbrochen. Als Dank für ihr Kommen erhält auch sie ein Bild des Social Media Teams des Reha-Vereins mit deren Lieblingsplätzen in Mönchengladbach. Und Hennbergers Lieblingsplatz? I"Wenn es kein Ort sein muss - mein Sofa zuhause!" Kann man nachvollziehen...