Fachtagung KipE kommt im April

Systemische Ansätze zur Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern
Ein starkes Netzwerk für betroffene Familien
Schätzungsweise drei bis vier Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit einem psychisch belasteten Elternteil auf. Zahlreiche Studien dazu belegen, dass diese Kinder besonders gefährdet sind, selbst gesundheitliche und soziale Probleme zu entwickeln. Die Zahlen verdeutlichen auch, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Unterstützung für betroffene Familien flächendeckend auszubauen.
Am 4. April 2025 findet dazu im Haus der Erholung in Mönchengladbach die Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder psychisch erkrankter Eltern (BAG KipE) statt – ein bedeutendes Event, das dieses drängende Thema aufgreift. Die Veranstaltung wird durch den Reha-Verein unterstützt, der sich seit Jahren für Kinder psychisch erkrankter Eltern einsetzt und spezifische Unterstützungsangebote für diese Zielgruppe bereitstellt.
Politische Entwicklungen: Das Thema ist aktuell wie nie
Auch auf politischer Ebene gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. Einstimmig hat der Bundestag am 31. Januar 2025 dem überfraktionellen Antrag „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“ zugestimmt. Der Antrag fordert konkrete Maßnahmen zur besseren Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern und hebt die Notwendigkeit hervor, frühzeitig präventive Angebote zu schaffen. Laut der Antragstellung ist jedes zehnte Kind in Deutschland von der psychischen Erkrankung eines Elternteils betroffen. Diese Zahl verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf und markiert einen Meilenstein, um betroffene Kinder stärker in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Maßnahmen zu rücken.
Praxisorientierte Lösungen im Fokus
Unter dem Motto „Familie im Fokus – Systemische Ansätze zur Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern“ wird die Fachtagung in diesem Jahr praxisorientierte Lösungsansätze zur Unterstützung von betroffenen Familien weiterentwickeln und kommunizieren. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen soll vor allem der Austausch über bewährte Interventionsmethoden und systemische Ansätze angeregt werden, die Fachkräften helfen, Familien ganzheitlich zu unterstützen. Zwei spannende Impulsvorträge sowie interaktive Thementische und Workshops bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu spezifischen Aspekten des Themas auszutauschen. Diese Form des Dialogs hat sich bereits in der Vergangenheit als äußerst wertvoll erwiesen, um neue Lösungsansätze zu erarbeiten und Erfahrungen auszutauschen.
Mönchengladbach: Ein Beispiel für gelungene Zusammenarbeit
In Mönchengladbach hat sich über die Jahre hinweg eine erfolgreiche Kooperation zwischen verschiedenen Akteur*innen etabliert, die sich gemeinsam für die Unterstützung von Familien einsetzen – auch mit einem besonderen Fokus auf Kinder psychisch erkrankter Eltern. Öffentliche und freie Träger sowie Fachkräfte aus der Jugendhilfe, Sozialarbeit und psychischen Gesundheitsversorgung arbeiten in diversen (kommunalen) Arbeitskreisen eng zusammen. Diese interdisziplinäre Vernetzung ermöglicht es, passgenaue und bedarfsgerechte Hilfsangebote zu entwickeln und die Lebenssituation betroffener Kinder nachhaltig zu verbessern.
Die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Institutionen zielt darauf ab, dass betroffene Familien nicht nur kurzfristige Hilfe erhalten, sondern langfristig begleitet werden.
Fazit: Ein wichtiger Schritt für Fachkräfte und betroffene Familien
Die Fachtagung der BAG KipE stellt einen bedeutenden Schritt dar, um das Thema der Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern weiter voranzubringen. Die Kombination aus politischen Initiativen, praxisorientierten Lösungsansätzen und einem starken regionalen Netzwerk in Mönchengladbach trägt dazu bei, die Lebenssituation betroffener Kinder nachhaltig zu verbessern. Die Veranstaltung verdeutlicht auch, wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – von politischen Entscheidungsträgern bis hin zur direkten Unterstützung der betroffenen Familien.